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Bergsteigen in Südtirol

Madritschjoch

  • Unternehmung(en)

    Mehr Bergwandern als Bergsteigen

  • Gebirgsgruppen

    Ortler-/Cevedale-Bereich

  • Touren

    Zwei Wege führen aus den Tälern auf das Madritschjoch
    – aus dem Martell-Tal heraus (sehr lang! …aber wunderschön)
    – aus Richtung Sulden (dann sogar mit Seilbahn-Unterstützung abkürzbar)

Kartenübersicht


Auch wenn es aus unserer Sicht eher eine Bergwanderung ist als Bergsteigen, ist gerade über den Weg aus dem Martell-Tal auf den meist vorhandenen Restschneefeldern Vorsicht geboten. Auch in diesem Jahr (2019) stürzte während unserer Zeit dort eine Tschechische Frau über ein solches Schneefeld tödlich ab.

Grundsätzlich unproblematisch

Gerade, wenn man den Weg aus Sulden wählt und dann noch die Kabinenseilbahn zur Unterstützung nimmt, ist die Tour insgesamt in 4 – 5 Stunden machbar. Wählt man den weitaus schöneren, aber auch extrem langen Weg aus dem Martell-Tal, so wird es schon eine ernstere Bergunternehmung. Nicht nur wegen den schon erwähnten Restschneefeldern, sondern wegen der extremen Länge der Tour. Die einzige Einkehrmöglichkeit aus der Richtung wäre gleich zu Anfang die Zufall-Hütte. Dann kommt nix mehr!


Eindruck

Wer die Tour wie beschrieben, über das Martell-Tal macht, kann sich Eines sicher sein:
Man wird mehr Steinmännern begegnen als Menschen 😉

Die meisten Wanderer/Bergsteiger drehen aus Richtung Martell an der alten Staumauer links ab und begeben sich in Richtung Marteller-Hütte. Wer aber geradeaus weiter geht, der wird durch Ruhe und ein grandioses Tal belohnt.

Es gibt wohl kaum ein häßlicheres Joch als das Madritschjoch, aber der Weg dorthin ist einzigartig

Mathias Hense

Petra mausert sich von der Wanderin zur Bergsteigerin

Auf der Tour zum Madritschjoch erwies sich Petra wieder mal als durchaus belastbare Bergsteigerin. Ohne großes Murren ging Sie Ihren Weg über Fels und Firn. Hätte Sie vorher gewußt, wie lang die Tour wird, wäre sich vielleicht nicht mitgekommen 😉

Hm…. cooles Plätzchen für eine Snack-Pause 😉


Oft unterschätzte Schneefelder

Sie werden oft unterschätzt, die Altschneefelder.
Sie können aber in der Tat gefährlich werden. Nicht selten sieht man in diesen Höhen Wanderer mit normalen Turnschuhen auf solchen Schneefeldern herumturnen. Ja klar, für ein cooles Urlaubs-Selfi immer eine tolle Kulisse.
Was diese Leute aber meist nicht wissen ist, dass man in steileren Schneefeldern nach dem Ausrutschen bereits nach 4 – 5 Metern Geschwindigkeiten erreicht, die mit einem Absturz gleichzusetzen sind. Das ist gerade kritsch, wenn ein solches Schneefeld nicht in einer ungefährlichen Senke ausläuft sondern Richtung Abhang oder Schrofen geht.
Ich kann nur jedem empfehlen, einmal einen Eis-  und Gletscherkurs zu machen. Man ist erstaunt, wie schnell man Geschwindigkeit aufnimmt. Wenn man dann nicht weiß, wie man es stoppen kann…. Goodbye….

Altschneefelder wechseln sich mit Geröll und Schrofen ab. Eine ungünstige Mischung!


Proviant und Ausrüstung

Auf den zwei folgenden Bildern sieht man, worauf es auch ankommt. Gerade bei einer so langen Tour auf das Madritschjoch.
Sinnvolles Proviant und gute Ausrüstung!
Ich habe mir angewöhnt, mindestens immer einen Apfel mit auf Tour zu nehmen (natürlich habe ich auch mehr dabei), denn der ist saftig und knackig. Ich mag die trockenen Riegel nicht so gerne.

Petra hat auf der Madritsch-Tour erstmals Ihren neuen Rucksack richtig getestet. Es ist ein Deuter Speed Lite 30SL. Vorher hatte Sie einen Osprey-Eja 38. Vorteil des Deuter: Weniger Kram´s drumherum, kein Schnüre-Wirrwar und konzentriert auf das Wesentliche.


Das liebe Wetter

In den letzten Jahren stelle ich immer mehr fest, dass sich die Stabilität des Wetters negativ ändert. Klar, in den Bergen gibt und gab es immer schon schnelle Wetterumschwünge. Aber heutzutage ist das schon sehr komisch.
Auch auf der Tour zum Madritschjoch hatten wir zwar noch -Bergwetter-, aber es ging oft drunter und drüber. Sturm, Wärme, Kälte…immer wieder im Wechsel…

Hallo Klima-Wandel!


Häßliches Joch?

Ich glaube, ich muss das nochmal korrigieren. Eingangs deutete ich ja an, dass es aus meiner Sicht das häßlichste Joch ist, welches ich kenne.
Naja…es ist nicht wirklich schön.
Aber wenn ich die Wege aus beiden Richtungen in die Bewertung einbeziehe, dann ist´s schon OK.

Wenn es oben auf dem Joch nicht so extrem gestürmt hätte, wären wir sicher noch länger dort geblieben.


Fazit

Wer in der Gegend dort ist, der sollte die Tour auf das Madritschjoch machen!
Aus Marteller-Richtung ist es aber wirklich nur etwas für belastbare Bergsteiger oder Langstrecken-Wanderer.

Bequemer gehts über Sulden. Da gibt es auf halbem Wege auch noch die Madritschhütte in der man einkehren kann.

Mein Favorit ist aber weiterhin das Martell-Tal, da es so schön einsam ist, je weiter man sich Richtung Madritschjoch begibt.