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Unser Highlight in der flachen Ebene

Durch die Tunesische Sahara

  • Tour

    von Kairouan über Ghabes, Sidi Bouzid nach El Khadra

Die Reise

Abgesehen davon, dass es unsere erste gemeinsame Reise war, war es auch unsere Hochzeitsreise!

Zu der Zeit (1997) war es noch relativ problemlos und halbwegs sicher möglich, durch Tunesien zu reisen. Aber auch auf unserer damaligen Tour musste die Route während der Reise geändert werden, da „man sich mit seinen Landesnachbarn plötzlich nicht mehr zu gut verstandt“.
Sprich: Je näher wir Libyen kamen, umso nervöser wurden die Guides.


Erlebnisse

Nach unserer Ankunft im Hotel und den ersten Tagen freundeten wir uns mit einem Einheimischen an -Sahid-. Eigentlich verkaufte er im Hotel Kurztrips an Touristen. Da er einige Jahre in Deutschland gelebt hatte, konnten wir uns prima unterhalten.
Schnell klärte er uns auf, dass die ganzen Touri-Klischees nicht stimmen. Was sollen afrikanische Kinder mit mitgebrachten Kugelschreibern und sonstigem Kram, den die Reiseveranstalter als Mitbringsel empfehlen?  Alles Quatsch. Sahid brachte es schnell auf den Punkt: Medikamente! Was habt Ihr dabei und was kann ich davon haben? Gut, dass wir wie immer auf Touren, diesbezüglich sehr gut ausgestattet waren.
Sein persönliches Interesse (wohl als Geschenk für seine Kinder gedacht) galt aber eher meinen Adidas-Turnschuhen und meinen Bade-Shorts. Auch hier wurden wir uns schnell einig.
Was bekamen wir?  Echte Dankbarkeit und ab da eine Zeit jenseits vom regulären Touri-Leben.
Wir lernten viel vom echten Tunesien, von den Mentalitäten und Gepflogenheiten und ganz besonders: Wir besuchten Sahid´s Mama irgendwo draußen in der Wüste. Dort lebte Sie und Ihre Familie. Wir aßen selbstgemachte Fladen aus dem Steinhofen und tranken Cola! OK, als sie freudestrahlend die Cola-Flaschen reichte, staunten wir nicht schlecht. Selbst 1997 gab es die alten bauchigen Cola-Flaschen aus Glas bei uns schon viele Jahre nicht mehr. Staub lag auf den Flaschen….  Aber sie waren noch originalverschlossen (wichtig in arabischen Ländern wegen Panscherei!!!!). Und…ja, warme Cola…aber lecker…


Ein Erlebnis besonderer Art

Sahid hatte uns eine Kamel-Tour durch die Dattel-Haine in der Wüste vermittelt.
Leider war der Beduine, der die Tour führte nicht auf größere Menschenmengen eingestellt. Ein paar mitreisende Touris waren mitgekommen. Tja… es fehlte ein Kamel. Also bekam ich ein Muli.
Alles schien gut und die Karawane machte sich auf den Weg. Irgendwann meinte mein Muli allerdings, aus der Karawane auszubrechen und einfach querfeldein zu laufen…durch die Haine. Alle meine Versuche einer Richtungskorrektur scheiterten. Das Muli sprach scheinbar nur Arabisch und ich nur Deutsch und Englisch….verzwickte Situation. Naja… passieren konnte ja nicht wirklich was und deshalb lachten sich die Beduinen und die anderen Gäste halb schlapp, während ich wie Lucky Luke mit dem Muli Richtung Sonnenuntergang und Horizont trabte…

Toleranz ist, anderen das anderssein zu gestatten…

irgend ein schlauer Mensch sagte das mal…

Erkenntnis aus diesem Urlaub

Wenn  man sich in einem fremden Land befindet, muss man sich einfach nur drauf einlassen…
Man muss wahrnehmen, dass man nur ein kleiner Teil vom Ganzen ist…
Der Rest kommt dann automatisch.

Ich persönlich habe nie wieder in einem fremden Land so herzliche Menschen kennen gelernt wie Sahid und seine Familie.
Wenn man den ganzen Touri-Quatsch beiseite legt und sich den Menschen widmet, dann erlebt man mehr und intensiver!
Meine Erkenntnis aus der Zeit: Kugelschreiber sind dort wie hier nur Plastikmüll.
Medikamente sind aber wirklich Gold wert!